LA Meeting Wohlen

Wenn mir jemand vor ein paar Wochen gesagt hätte, dass ich einmal als Speaker an einem Leichtathletikmeeting stehen würde, hätte ich wohl nur den Kopf geschüttelt. Doch an diesem Wochenende war es so weit: Auf der Sportanlage Niedermatten in Wohlen fand das Meeting des Behindertensportclubs Wohlen-Lenzburg statt – und meine bessere Hälfte samt Familie warf mich kurzerhand ins kalte Wasser. Plötzlich stand ich da, mit einem Mikrofon in der Hand. Eine Bitte, die sich eher wie ein Befehl anhörte – und der ich natürlich nicht widersprechen konnte.

Ich gebe zu: In den ersten Minuten fühlte ich mich ziemlich verloren. Die Anlage war voller Bewegung, Stimmen, Spannung – und ich hatte keine Ahnung, wie so ein Meeting überhaupt abläuft. Begriffe wie „Wechselzone“ oder „Startblock“ kannte ich bisher nur vom Fernsehen, und jetzt sollte ich live darüber sprechen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als genau hinzuschauen, ein bisschen zu improvisieren – und einfach zu hoffen, dass alles klappt.

Doch schon nach kurzer Zeit packte mich die Stimmung. Rund 50 Athletinnen und Athleten traten an, jeder mit seiner eigenen Geschichte, mit Energie, Begeisterung und einer Leidenschaft, die sofort ansteckte. Ob beim Ballwurf, beim Sprint über 100 Meter, im kräfteraubenden 1500-Meter-Lauf, beim Kugelstossen oder in der spannenden 4x100-Meter-Staffel – überall lagen Emotionen in der Luft. Die Zuschauer klatschten, feuerten an, und man spürte: Hier geht es nicht nur um Weiten und Zeiten, sondern um Momente, die unter die Haut gehen.

Besonders bewegend war es, die Gesichter nach dem Zieleinlauf zu sehen: mal Schweiss, mal Erschöpfung, aber immer auch Stolz. Wenn ein Ball ein paar Meter weiter flog als erwartet oder eine Staffelstab-Übergabe perfekt gelang, strahlten die Sportlerinnen und Sportler, als hätten sie die Weltmeisterschaft gewonnen. Jeder kleine Erfolg war ein grosses Erlebnis – und ich durfte das alles aus nächster Nähe miterleben.

Für mich persönlich war dieser Tag viel mehr als nur eine spontane Aufgabe. Es war ein Erlebnis voller Begeisterung, Respekt und Freude. Am Ende war ich nicht nur erleichtert, dass alles geklappt hat – ich war begeistert. Begeistert von der Energie, die über den Platz getragen wurde. Begeistert von den Athletinnen und Athleten, die alles gaben. Und tief beeindruckt davon, wie Sport verbinden kann.

Zum Schluss möchten wir allen Sportlern und Betreuern Danke sagen, dass sie unser Meeting bereichert haben und dabei gewesen sind.

Sergio Lüthi